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Diagnose Katzenpocken oft schon durch die Anamnese möglich.
Katzenpocken werden durch Viren ausgelöst, welche über eine Verletzung oder einen Biss durch eine Katze auf den Menschen übertragen werden. Unmittelbar nach der Verletzung äußern sich noch keine Symptome, erst etwa eine Woche später entsteht im Bereich der Wundstelle ein Hautausschlag, welcher sich über den gesamten Körper ausbreiten kann. Kommt ein Patient aufgrund eines Ausschlags zum Arzt, wird dieser zunächst Rückfragen stellen ob es zu besonderen Ereignissen in der Vergangenheit kam. Berichtet der Patient davon, dass er von einer Katze verletzt wurde, erahnen die meisten Ärzte bereits, dass es sich um eine Infektion mit Katzenpocken handeln könnte. Klassisch hierfür sind Pusteln, die besonders um die Wundstelle auftreten und sich über den Körper ausbreiten.
Sicherstellung der Diagnose durch Erregernachweis.
Besteht der Verdacht auf eine Infektion mit Katzenpocken, wird der Arzt eine elektromikroskopische Bestimmung des Erregers vornehmen. Hierzu wird von einer der Pocken etwas Kruste oder Sekret entnommen, um das Virus anzuzüchten. Unter mikroskopischer Beobachtung können Laboranten dann erkennen, ob es sich um Katzenpocken oder ein anderes Virus handelt. Zudem kann anhand einer Blutuntersuchung überprüft werden, ob sich bereits Antikörper gegen das verursachende Virus gebildet haben. Nach Sicherstellung der Diagnose ist die Meldung an das Gesundheitsamt erforderlich, da für Katzenpocken in Deutschland Meldepflicht besteht. Gemeldet werden muss, falls bekannt auch die Ursache der Infektion; ist beispielsweise die eigene Katze Träger des Virus, muss hierüber der Tierarzt und das Veterinäramt informiert werden.
Diagnose zusätzlicher bakterieller Infektionen ist bei immunschwachen Personen wichtig.
Während ein gesunder Mensch die Infektion mit Katzenpocken meist ohne Schwierigkeiten übersteht, sind immunschwache Personen deutlich gefährdeter hinsichtlich einer parallelen bakteriellen Infektion. Bevor sich aus den pockenähnlichen Blasen Krusten bilden, bietet der Hautausschlag einen idealen Nährboden für Pilze und Bakterien. Wird eine Pustel von Bakterien befallen, können diese in den Organismus eindringen und für weitere Entzündungsprozesse bis hin zur Lungenentzündung sorgen. Bei gefährdeten Patienten ist es daher sinnvoll, unmittelbar nach der Diagnose Katzenpocken weitere Untersuchungen anzustellen um eine bakterielle Infektion möglichst zeitnah zu erkennen und zu behandeln.
Diagnosestellung erst nach Ausbruch des Hautausschlags möglich.
Kommt es zum Biss durch eine infizierte Katze, ist das Risiko einer Ansteckung sehr hoch. Besonders häufig besteht die Gefahr einer Übertragung, wenn Besitzer ihr erkranktes Tier pflegen müssen. Kommt es während dieser Pflege zur Verletzung des Menschen durch das Tier, werden sich in der Regel binnen der nächsten sieben Tagen die ersten Symptome zeigen. Es ist empfehlenswert, dass sich die betroffene Person unmittelbar nach der Verletzung zu ihrem Arzt begibt, auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch keine Diagnosestellung möglich ist. Da der Erreger erst aus Bestandteilen der Kruste anzüchtbar ist, muss abgewartet werden, bis die ersten Symptome auftreten. Der Arzt kann jedoch bereits beim Verdacht auf eine Infektion mit Katzenpocken eine Therapie zur Stärkung des Immunsystems einleiten. Da es bei der Behandlung von Katzenpocken überwiegend auf die Selbstheilungskräfte des Patienten ankommt, ist ein gestärktes Immunsystem von hoher Wichtigkeit für gute Heilungschancen. Die Infektion wird in der Regel innerhalb von sechs Wochen vollständig besiegt, bei Katzen dauert der Heilungsprozess durchschnittlich nur zwei Wochen.